DAS ABC DES LERNENS

Ich erlebe es in meiner Praxis immer wieder, dass die Lernschwierigkeiten der Kinder nichts mit notorischer Unlust zu tun haben. Vielmehr lohnt es sich, nach den Gründen zu suchen und Wege zu finden, wie Lernen erfolgreich gelingen kann.

Dies tue ich zum einen in der persönlichen Beratung und Lerntherapie. Zum anderen habe ich meine Erfahrungen in Blog-Beiträgen niedergeschrieben und nun in einem Gesamtwerk veröffentlicht.

DER INHALT DES BUCHES

Weshalb fällt es mir so schwer, mich zum Lernen für Prüfungen aufzuraffen? Wie kann ich komplexe Inhalte sinnvoll strukturieren und nachhaltig verinnerlichen? Welche Techniken fördern die Motivation für den Lernstoff? Wer mit Jugendlichen lebt oder arbeitet, begegnet solchen und ähnlichen Fragen immer wieder.

Lernen ist ein vielschichtiger Vorgang, der stark von Beziehungen geprägt ist – zur eigenen Person, zur Umgebung und zum Lernstoff selbst. Deshalb gibt es keine einfachen oder allgemeingültigen Lösungen. Das ABC des Lernens bietet jedoch wertvolle Denkanstösse, stellt hilfreiche Methoden vor und zeigt auf, wie Entwicklungsschritte das Lernen beeinflussen – und welche Begriffe in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen.

Das Buch richtet sich an Lernende, an ihre Eltern sowie an alle, die junge Menschen beim Lernen begleiten und diesen Prozess besser verstehen möchten.

Eine kleine Leseprobe aus Teil 1 des Buches

Repetition.

Sie ist eine der wichtigsten Lerntechniken, steht aber leider im Ruf, langweilig zu sein. Dabei wird die Repetition völlig unterschätzt. Sie ist sehr effizient, wenn ein paar wichtige Voraussetzungen stimmen:

  • Zeitintervall: Anfangs sollte man häufiger repetieren, um dann zunehmend die Zeitspanne zu vergrössern. Nach zwei Tagen, nach einer Woche … bis es im Langzeitgedächtnis verankert ist und so dem Arbeitsgedächtnis zur Verfügung steht.
  • Verstehen: Reines Auswendiglernen ist meist sinnlos. Wer Zusammenhänge versteht, Vorwissen integrieren kann, eigene Beispiele macht, kann das Wissen als sichere Basis nutzen.
  • Abwechslung: Je abwechslungsreicher das Wiederholen gestaltet wird, umso mehr Spuren legen wir im Gehirn. Und es macht erst noch mehr Spass.

Tipp: Wer sich direkt nach dem Lernprozess abfragen lässt, bleibt im Kurzzeitgedächtnis haften und hat sein Wissen nur für kurze Zeit gespeichert. So wird der Stoff beim Test nicht oder nur ungenügend zur Verfügung stehen. Besser ist es, sich frühestens nach zwei Stunden abfragen zu lassen, um sich zu vergewissern, dass das Gelernte im Langzeitgedächtnis abgespeichert wurde.

Eine kleine Leseprobe aus Teil 2 des Buches

Vertrauen schenken statt Druck machen

Lernschwierigkeiten fordern nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Eltern und Lehrpersonen. Ganz unmerklich passiert es, dass wir Druck ausüben. Aber ist das der richtige Weg?

Lernschwierigkeiten verunsichern alle – die Betroffenen ebenso wie Eltern und Lehrpersonen. Wir können nicht so tun, als ob Schulbildung keine Bedeutung hätte. Unser heutiges Bildungssystem erlaubt uns zwar, alles nachzuholen, aber es ist uns auch bewusst, dass es für gewisse Dinge ein ideales Zeitfenster gibt. Die Reaktionen sind vielseitig: Ohnmacht, Widerstand, Sorge, Resignation oder Druck, um nur einige davon zu nennen. Den wenigsten gelingt es, bei Lernschwierigkeiten gelassen und vertrauensvoll zu bleiben. Dabei wäre genau dieses Vertrauen äusserst effektiv.

«Denn niemand lernt so eifrig wie die Leute, die nicht lernen dürfen», lässt Wolf Haas seine Hauptfigur in seinem sehr empfehlenswerten Entwicklungsroman Junger Mann feststellen. Das Lernen gehört im Leben dieser Romanfigur zum Wenigen, das funktioniert. Und es wird für ihn der Schlüssel, um anderen Menschen auf ihrem Weg zu helfen. Was bedeutet dann wohl der Umkehrschluss für unsere Jugendlichen, die «nichts» machen müssen, ausser gute Leistungen zu bringen? Vielleicht noch dem heutigen Persönlichkeitsideal entsprechen, wie es Jens B. Asendorpf beschreibt: «Die Jugendlichen sollen selbstbewusst, sozial, intelligent, sportlich, kreativ, lernfreudig, konzentrationsfähig, aber auch spielerisch sein …» Die Welt steht ihnen offen, mit tausend Möglichkeiten, sie müssen nur das Richtige tun. Sie werden gefördert und gefordert, belohnt und bestraft, manchmal alles gleichzeitig. All das ist meist gut gemeint, aber auch verwirrend. Noch nie hatten wir so viele Optionen und gleichzeitig so viel Unsicherheit.

Damit komme ich zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren des Lernens: Dem Vertrauen, das die Umgebung in die Jugendlichen setzt und der Chance, ihnen damit Selbstvertrauen zu schenken. Damit meine ich keineswegs Gleichgültigkeit, die Verantwortung abgibt und damit die Jugendlichen überfordert. Wir müssen in der Nähe bleiben, teilnehmen, uns interessieren. Die Wissenschaftsjournalistin Patricia Thivissen geht sogar noch einen Schritt weiter: «Menschen, die offen für neue Erfahrungen sind, setzen grösseres Vertrauen in andere. Vertrauen verbindet nicht nur zwei Menschen – es schweisst sie zusammen.» Vertrauen erfordert Mut und Respekt, andere Lösungen zu akzeptieren, das eigene Weltbild hintenanzustellen und die Jugendlichen neugierig, statt allwissend zu begleiten. Ihre Entscheidungen zu respektieren kann hart sein, vor allem, wenn es nicht unserem Ideal entspricht und wir doch sehr gerne hätten, dass er oder sie endlich ...

Es gibt noch einen dritten Aspekt, den ich für sehr wichtig halte: die Arbeitshaltung. Niemand kann Kinder oder Pubertierende zwingen, sich zu interessieren, gründlich zu lernen oder sich zu begeistern. Aber wir können verlangen, dass sie das, was sie tun, richtig tun und dass man sich auf sie verlassen kann. Ganz viele Untersuchungen zeigen: Ausdauer und Gewissenhaftigkeit lohnen sich nicht nur im Sport, sondern machen auch im Privat- und Berufsleben erfolgreich. Wer mit Leidenschaft, Hartnäckigkeit und Toleranz über lange Zeit ein Ziel verfolgt, kann auch besser mit Rückschlägen umgehen.

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Ich freue mich sehr, wenn ich Sie mit meinem Buch begeistern und unterstützen kann.

Beratung & Lerntherapie
Anita Ganzoni
Dorf 10
CH-9053 Teufen

T +41 79 373 99 73
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